Auf Spurensuche in Schöneberg

Veröffentlicht am 21.03.2011 in Geschichte

Kapp-Putsch forderte 1920 auch am Kaiser-Wilhelm-Platz Opfer

Im März 1920 kam es zu einem Putsch gegen die Weimarer Republik. Angeführt wurde er vom rechtsgerichteten Wolfgang Kapp und dem Kommandierenden General der Reichswehr Walther von Lüttwitz. Der Kapp-Putsch brachte das Deutsche Reich an den Rand eines Bürgerkrieges und zwang die Reichsregierung zur Flucht aus Berlin. Spuren hat er auch in Schöneberg hinterlassen.

Der Putsch richtete sich gegen die von SPD, Zentrum und DDP getragene Regierung des Reichskanzlers Gustav Bauer (SPD), die nach dem 1. Weltkrieg notgedrungen die Annahme des Versailler Vertrags durchgesetzt hatte, der am 10. Januar 1920 in Kraft getreten war. Große Teile des Offizierkorps der Reichswehr und paramilitärische und rechtsorientierte Verbände nahmen das nicht hin und fanden in großen Teilen der Bevölkerung auch Unterstützung. Da es den Putschisten nach Tagen des Umsturzversuchs jedoch nicht gelang, an die Macht zu kommen, da es ihnen unter anderem an Einigkeit über ihre eigentlichen Ziele fehlte,war der Putsch nach 5 Tagen beendet.

Er hatte jedoch eine große Anzahl von Opfern gefordert. Auch in Schöneberg hatte es Straßenkämpfe gegeben. Das alte Schöneberger Rathaus am Kaiser-Wilhelm-Platz (jetzt an dieser Stelle die Berliner Bank, mit Gedenktafel!) und die Maison de Santé waren durch eine Offizierskompanie des sogenannten „Schutzregiments“ Groß-Berlin besetzt, denen ein große Menschenmenge, die sich zum von der SPD ausgerufenen Generalstreik entschlossen hatte, gegenüberstand. Die meisten Militärs trugen schon damals ein großes Hakenkreuz auf ihren Stahlhelmen und Militärfahrzeugen. Es wurde in die Menge geschossen. Es gab Tote und Verletzte.

Für drei der getöteten Opfer, die keine Angehörigen hatten, organisierten die demokratischen und sozialdemokratischen Mitglieder des Magistrats und der Stadtverordnetenversammlung von Schöneberg eine Trauerfeier im Rathaus. Der weite Platz vor dem Rathaus und die umliegenden Straßen waren von einer viel tausendköpfigen Menschenmenge gefüllt, und nach einer ergreifenden Feierstunde setzte sich der Leichenzug in Bewegung zum Friedhof „Blanke Helle“ in der Eythstraße,wo die Beisetzung erfolgte. Der Text auf dem Grabstein neben den Namen der Toten lautet: „Den Opfern des Kapp-Putsches. In dankbarer Erinnerung, gewidmet von der Sozialdemokratischen Partei Deutschland 11. Kreis Schöneberg-Friedenau“. Auf Grund von Witterungsschäden ist der Text heute nur noch schlecht lesbar. Das Grab wurde trotz einiger Bemühungen nie zum Ehrengrab erklärt, aber wegen seiner Bedeutung auch nicht eingeebnet. Seit Jahrzehnten bemühen sich engagierte Bürgerinnen und Bürger um den Erhalt der Grabstätte und die Restaurierung des Steins durch das Bezirksamt. Der Bezirksbürgermeister und der zuständige Stadtrat sind informiert, und die Erwartungshaltung an sie ist groß. Im vergangenen Jahr gründete sich der „Verein zur Pflege der Grabstätte der Schöneberger Kapp-Putsch-Opfer e.V.“ .

Eva Liebchen

 
 

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