Politischer Salon im Wohnzimmer von Luise und Karl Kautsky - Gedenktafel beschlossen

Veröffentlicht am 16.05.2011 in Politik

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Dilek Kolat (MdA) lädt am Freitag, den 20. Mai 2011 um 19 Uhr in das Luise & Karl Kautsky-Haus in der Saarstraße 14 ein. Am 5. Mai 2011 hat zudem die BVV eine Gedenktafel zu Ehren von Luise Kautsky beschlossen, die am Haus angebracht wird.

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Zwei Jahre, von 1900 bis 1902, wohnten Karl und Luise Kautsky in der Saarstraße 14 in der damaligen Landhauskolonie Friedenau. Ganz in der Nähe hatte Rosa Luxemburg, die eine innige Freundschaft mit Luise Kautsky verband, eine Wohnung in der Cranachstraße 58 gemietet.

Im Januar 2011 haben die Falken ihre Bundeszentrale nach umfangreichen und erhaltenden Restaurierungsarbeiten in der Saarstraße feierlich eröffnet. Nunmehr findet im ehemaligen Wohnzimmer des sozialistischen Theoretikers (jetzt die Bibliothek des Kautsky-Hauses) eine Veranstaltung zur Einführung in sein Leben und Werk statt.

Pressemitteilung
Gedenktafel für Luise Kautsky in Friedenau

Der Ausschuss für Bildung und Kultur der BVV Tempelhof-Schöneberg hat in seiner 47. Sitzung am 05.05.2011 einstimmig dem Antrag der Fraktion der SPD auf Schaffung einer Gedenktafel zu Ehren von Luise Kautsky an ihrem Friedenauer Wohnhaus Saarstraße 14 zugestimmt. Zusammen mit den Hauseigentümern soll eine geeignete Erinnerungsform gefunden werden.

Luise Kautsky (1864 Wien – 1944 KZ Auschwitz-Birkenau) war als Ehefrau von Karl Kautsky seine politische Weggefährtin und unentbehrliche Stütze. Sie hat durch eigenständige Übersetzungen sozialistischer Texte aus dem Englischen und Französischen maßgebend zur internationalen Verständigung der Arbeiterbewegung beigetragen. Als Freundin von Rosa Luxemburg war sie deren erste Biografin. Als Jüdin wurde sie mit 80 Jahren nach Auschwitz-Birkenau deportiert. Auf dem Krankenlager antwortete sie, dem Tode nahe, dem KZ-Arzt Mengele auf seine Frage, ob sie des Kommunisten Frau sein: „ Ich bin des Sozialisten Frau“.

Luise Kautsky war seit 1890 mit Karl Kautsky verheiratet. Allein in Friedenau hatte das Ehepaar mit ihren drei Söhnen vier Wohnadressen. Von 1900 bis 1902 wohnten sie in dem heute denkmalgeschützten Haus Saarstraße 14. Das Haus wurde zum Treffpunkt der frühen Sozialdemokratie. Die drei Söhne gingen in Friedenau zur Schule.

Veranlasst durch die Bezirksverordnetenversammlung Schöneberg trägt das Haus Saarstraße 14 seit 1980 eine Gedenktafel für Karl Kautsky. Der Bundesverband Die Falken hat das Haus am 12. März 2011 als Bundesgeschäftsstelle Die Falken eröffnet. Im Mittelpunkt soll eine Bibliothek und eine öffentlich zugängliche Ausstellung stehen, deren Aktivitäten von der Friedrich-Ebert-Stiftung unterstützt werden. Das Haus trägt heute den Namen „Luise und Karl Kautsky Haus“.

Gudrun Blankenburg, Mitglied im Ausschuss für Bildung und Kultur und im Schulausschuss, Berlin, 12.05.2011

Zurück in Friedenau: Luise und Karl Kautsky

Halbwüchsige Lausbuben waren Karl, Felix und Benedikt Kautsky mit ihren 10, 11 und 8 Jahren, als sie von 1900 bis 1902 in der kleinen Friedenauer Backsteinvilla in der Saarstraße 14 herumtobten. Ihre geliebte Patentante Rosa Luxemburg wohnte gleich um die Ecke, kam oft und gern vorbei und verwöhnte die drei Jungen. Zur Schule überquerten sie die Rheinstraße an der Kaisereiche und liefen zum Friedenauer Gymnasium am Maybachplatz, der heutigen Friedrich-Bergius-Oberschule am Perelsplatz.

Ihre Mutter Luise Kautsky arbeitete mehr an ihrem Schreibtisch als in der Küche. Wenn Tante Rosa kam, steckten die beiden immer die Köpfe zusammen. Stapel von Briefen mussten die Kinder täglich zum Briefkasten an der Kaisereiche tragen. Namen wie Eduard Bernstein, August Bebel oder Wilhelm Liebknecht standen auf den Briefumschlägen, während der Briefträger auch manchmal Post mit Gefängnisadressen als Absendeort ins Haus brachte. Viele Gäste saßen immer um den Wohnzimmertisch herum und debattierten heftig. Die drei Jungen verstanden wenig von den Gesprächen, schnappten jedoch oft Wörter wie Sozialdemokratie, Arbeiterbewegung oder Gerechtigkeit auf. Ein Name wurde besonders oft genannt: Ein gewisser Karl Marx. Und wie die Augen des Vaters Karl glänzten, wenn er von seinem Freund Friedrich Engels sprach und von der gemeinsamen Zeit mit ihm in London. Einmal kam auch ein Gast aus dem fernen Rußland die Haustürstufen herauf, der Leo Trotzki hieß.

Die Mutter der drei Jungen, Luise Kautsky (1864 Wien – 1944 KZ Auschwitz-Birkenau) war eine aufrechte Sozialistin der Arbeiterbewegung und treue Lebensgefährtin ihres Mannes Karl Kautsky (1854 Prag – 1938 Exil in Amsterdam), in dessen Leben das Streben nach einer sozialistischen Gesellschaft im Mittelpunkt stand.
Als Freundin von Rosa Luxemburg schrieb Luise Kautsky 1929 die erste Bografie über ihre 1919 ermordete Vertraute mit dem Titel 'Rosa Luxemburg. Ein Gedenkbuch'. Sie übersetzte wichtige sozialistische Texte aus dem Englischen und Französischen und brachte damit dem deutschen Lesepublikum deren Inhalt nahe. Damit trug sie in großem Maße zur internationalen Verständigung der europäischen Arbeiterbewegung bei.

Für die von Karl Kautsky 1917 mitbegründete Unabhängige Sozialdemokratische Partei Deutschlands USPD war sie Berliner Stadtverordnete. Schon den Tod als jüdische Gefangene im KZ Auschwitz-Birkenau vor Augen, antwortete die achtzigjährige Luise Kautsky mit stolz erhobenem Haupt auf die Verhöhnung durch den KZ-Arzt Mengele: 'Ich bin die Frau des Sozialisten Kautsky!'

Gudrun Blankenburg


Eine kleine Ausstellung erläutert anschaulich im Kautsky-Haus Leben und Werk der Kautskys, ihre Zeit und ihre Bedeutung

 
 

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