In der Erinnerungskultur unserer Abteilung Friedenau hat der 15. Januar einen festen Platz. An diesem Tag trafen wir uns wieder an der Cranachstraße 58, dem Wohnhaus von Rosa Luxemburg von 1902 bis 1911, um Ihrer zu gedenken.
Zu dieser überparteilichen Gedenkfeier war die große Baumscheibe vor dem Haus, auf dem auch die Gedenktafel sehr prominent steht, ein Meer von roten Blumen. Die SPD Friedenau, die Friedensinitiative Schöneberg, Bündnis 90/Die Grünen, die Linken und auch die KPD haben der großen Friedenskämpferin gedacht und sie mit roten Blumengestecken geehrt.
Nach einer Begrüßung durch Horst Hagelberg von der Friedensinitiative Schöneberg wurde in der Ansprache von Elisabeth Kiderlen (Bündnis90/Die Grünen) der aufrechten Haltung von Rosa Luxemburg gedacht und auch an die Rolle Ihres Kampfgefährten Karl Liebknecht erinnert, der am 2.12.1914 als einziger Reichstagsabgeordneter gegen die Kriegskredite gestimmt hatte.
Von Ottokar Luban, Sekretär der internationalen Rosa-Luxemburg-Gesellschaft wurden die internationalen Diskussionen und Fortschritte der Rosa-Luxemburg-Forschung in Bezug auf ihr Demokratiekonzept und ihr politisches Wirken und deren Niederschlag in der neuesten internationalen Literatur vorgetragen.
Zum Abschluss der würdigen Feier trug Gudrun Blankenburg das Gedicht 'Zwei Erschlagene' vor, das Kurt Tucholsky 1919 unmittelbar unter dem Eindruck des frevelhaften Mordes an den beiden Friedenskämpfern schrieb.
Einige Zeile aus diesem Gedicht lauten:
…
Sie wagtens. Wie selten ist das heute.
Sie packten zu, und sie setzten sich ein:
sie wollten nicht nur Theoretiker sein.
...
Von Gudrun Blankenburg