Demokratie ist das Ringen um die besten Argumente in einem friedlichen Diskurs. Wer schlägt, hat keine Argumente mehr und bewegt sich außerhalb unserer gemeinsamen demokratischen Grundsätze und Werte. Wenn Politikerinnen und Politiker angegriffen werden, trifft uns das deshalb alle. Wir verurteilen jegliche Gewalt gegen Menschen, die sich ehrenamtlich oder beruflich in der Politik engagieren.
Die politischen Parteien in Deutschland sind grundgesetzlich geschützt und wirken bei der Willensbildung des Volkes mit. Dieser Aufgabe können sie nur nachkommen, wenn viele Menschen sich in den Parteien engagieren, miteinander reden, zu einem gemeinsamen Standpunkt kommen, diese Haltung in den Parlamenten vertreten und gleichzeitig in einen Dialog mit den Bürgerinnen und Bürgern treten, die nicht Mitglied einer Partei sind.
Wir stehen für diesen Dialog und engagieren uns ehrenamtlich, viele Stunden im Jahr, zum Feierabend auf unseren Versammlungen, früh morgens bei unseren Verteilungen auf Plätzen oder S-Bahnhöfen, samstags am Infostand, sonntags auf Märkten und Festen, mitten in der Nacht beim Plakate aufhängen. Wir sind Auszubildende, Angestellte, Beamte, Rentnerinnen und Rentner, wir arbeiten als Lehrerinnen und Lehrer, in der Verwaltung, in der Wissenschaft und an der Supermarktkasse. Wir sind Eltern, Nachbarn, Bekannte, Vereinsmitglieder.
Sie sind besorgt, verärgert, irritiert über Entscheidungen, Aussagen, Entwicklungen hier in Berlin, in Deutschland, in Europa oder in der Welt? Wir oftmals auch. Lassen Sie uns reden, sprechen Sie uns an, diskutieren Sie mit uns. Wir suchen das Gespräch - respektvoll, auf Augenhöhe, friedlich und ergebnisoffen. Wir müssen nicht alle einer Meinung sein, aber wir dürfen nicht zulassen, dass Menschen wegen ihrer Meinung angegriffen werden.
Wir wünschen Matthias Ecke und Franziska Giffey und allen anderen, die verbale oder tätliche Gewalt erlebt haben, schnelle Genesung.
Jana Kellermann & Timo Stein
und der gesamte Vorstand der SPD Lichtenrade-Marienfelde