Siebenundachtzig Stufen sind es vom U-Bahnhof Yorckstraße zum S-Bahnhof Yorckstraße der S 2. Aufzüge oder Rolltreppen sind nicht vorhanden. Das bedeutet: Der Bahnhof kommt für Kranke, für Körperbehinderte oder für Mütter oder Väter mit Kinderwagen nicht in Betracht. Das ist ein Skandal, der schon lange anhält.
Bereits 1998 hat der Senat die S-Bahn Berlin gebeten, diesen unhaltbaren Zustand zu ändern. Seitens der BVG wurden Vorbereitungen getroffen, der Raum für einen Aufzug ist vorhanden. Er führe aber ins Leere, denn bei der S-Bahn müsste der Bahnsteig über die Yorckstraße nach Norden verlegt oder verlängert werden (etwa wie beim Bahnhof Rathaus Steglitz). Die DB- Station und Service AG - Bahnhofsmanagement Berlin hatte sich 2004 dazu bereit erklärt, aber auf die Selbstverständlichkeit verwiesen, dass das Vorhaben nur gemeinsam von der Bahn und Berlin realisiert werden könne. Damals schrieb die Bahn an das Bezirksamt: "Wir haben die Ernsthaftigkeit des Projektes erkannt und hoffen, dass eine Planungsvereinbarung unter deren Finanzierung durch das Land Berlin in absehbarer Zeit realisiert wird."
Geschehen ist seither: nichts. Der Skandal dauert also an, der Bahnhof ist für viele Kunden faktisch gesperrt. Der Bezirk hätte sich schon 2004 an die Stadtentwicklungsverwaltung wenden müssen. Auch dieses Jahr gab es die Möglichkeit, auf dieses dringende Vorhaben hinzuweisen, als nämlich die einbehaltenen S-Bahn-Mittel umverteilt wurden. Andere Bezirke haben dazu, von der BVV beschlossene, Prioritätenlisten eingereicht. Und Tempelhof-Schöneberg?
Rainer Thamm, Bürgerdeputierter