Über 1000 Menschen auf dem Grazer Platz gegen Antisemitismus!

Veröffentlicht am 04.09.2012 in Abteilung

Die Solidaritätskundgebung am vergangenen Sonntag (2. September 2012) für den Rabbiner Daniel Alter auf dem Grazer Platz war ein beeindruckender Beweis für die Vitalität der Friedenauer Bürgergesellschaft. Über tausend Menschen waren dem gemeinsamen Aufruf der SPD Friedenau und der Evangelischen Nathanael-Gemeinde gefolgt und demonstrierten im Beisein von Daniel Alter und Dilek Kolat, Senatorin für Integration, Arbeit und Frauen, sowie der Friedenauer Bundestagsabgeordneten Mechthild Rawert gegen Antisemitismus und für wechselseitige Toleranz der Religionen und Kulturen.

Dilek Kolat bekannte sich zu religiöser Vielfalt ohne Diskriminierung und zum Dialog der Kulturen und forderte die muslimischen Verbände auf, offensiv gegen antisemitische Tendenzen unter Muslimen vorzugehen. Daniel Alter, der zum Schluss der Kundgebung das Wort ergriff, zeigte eine beeindruckende Kraft, indem er betonte, seine Arbeit der interreligiösen Verständigung und den Kampf für eine Welt ohne Diskriminierung und Gewalt fortzusetzen. Der Vorsitzende der Friedenauer SPD, Serge Embacher, betonte in seiner Rede, dass den solidarischen Worten für Daniel Alter nun auch Taten folgen müssten und kündigte die Gründung einer Bürgerstiftung Friedenau an.

Ein besonderer Dank gilt an dieser Stelle Felix Bethmann, unserem stellvertretenden Vorsitzenden, der zusammen mit Pfarrer Thomas Lübke die Veranstaltung innerhalb von zwei Tagen organisiert und einen reibunslosen Ablauf ermöglicht hat. Danke, Felix!

Orkan Özdemir, Vorsitzender der AG Migration der SPD Tempelhof-Schöneberg, hatte ebenfalls in einer Presseerklärung Stellung genommen und auf den Zusammenhang zwischen Rassismus und Antisemitismus hingewiesen.

Im Folgenden stellen wir eine Auswahl des breiten Medienechos zur Verfügung:

Wir dokumentieren zudem die

Rede des Vorsitzenden der SPD-Abteilung Friedenau, Serge Embacher

Liebe Friedenauerinnen und Friedenauer,

sehr geehrte Damen und Herren,

Das muss man sich einmal vorstellen! Ein Mann geht mit seiner siebenjährigen Tochter durch Friedenau und wird am hellichten Tag überfallen und zusammengeschlagen. Ich selbst habe eine siebenjährige Tochter und versuche mir seit Tagen vorzustellen, wie ich mich fühlen würde, wenn mir ein solcher Überfall widerfahren wäre. Ich gebe zu, ich kann es mir nicht vorstellen. Denn schon die Vorstellung bereitet mir ein unerträgliches Gefühl der Ohnmacht und der Wut. Meine Bewunderung gilt daher Daniel Alter und seiner Familie, die – da bin ich ganz sicher – die Kraft und das Gottvertrauen aufbringen werden, jenen schrecklichen Dienstag zu verarbeiten und neuen Mut für ein Leben ohne Angst zu schöpfen.

Aber ich spreche nicht nur für mich. Ich spreche für die Friedenauer SPD und die AG Migration und Vielfalt der Berliner SPD. Für Sozialdemokraten und alle anderen Demokraten muss es ein unverbrüchlicher Konsens bleiben, dass jegliche Form von Gewalt, Hass, Fremdenfeindlichkeit und vor allem Antisemitismus völlig inakzeptabel sind. Wir brauchen keine Relativierer und keine Radikalen. Populisten und Radikale aller Lager: Geht nach Hause, haut ab, wir brauchen Euch nicht!

Daniel Alter erlitt bei dem Überfall einen schmerzhaften Jochbeinbruch und – was fast noch schlimmer ist als der körperliche Angriff: Er wurde wegen seiner Religionszugehörigkeit erniedrigt und beleidigt. Doch Daniel Alter gehört nicht irgendeiner Religion an. Nein, er ist Jude und dazu noch ein jüdischer Rabbiner. Und ich hoffe, dass ich für ganz Friedenau spreche, wenn ich sage: Wir finden antisemitische Äußerungen und Übergriffe unerträglich, egal ob sie von Rechtsradikalen, von Muslimen oder aus der christlich dominierten bürgerlichen Mitte kommen! Die Jüdinnen und Juden in Friedenau und anderswo sind für uns in Deutschland eine privilegierte Gemeinschaft. Die Verantwortung, die wir aufgrund unserer unseligen Geschichte tragen, darf niemals und nirgendwo enden, auch nicht in der Beckerstraße in Friedenau! Wir garantieren der Jüdischen Gemeinde und allen Jüdinnen und Juden in Berlin unsere Solidarität.

Doch wollen wir es nicht nur bei Worten belassen. Es ist schön zu sehen, wie viele Menschen sich heute hier versammelt haben, um ein Zeichen gegen Diskriminierung und Gewalt zu setzen. Doch eine einmalige Versammlung an einem Sonntagmittag im September ist das eine. Das andere ist die Frage: Was folgt daraus? Wie wollen wir künftig in Friedenau miteinander leben? Wie können wir die Kräfte der Bürgergesellschaft für mehr Toleranz und Mitmenschlichkeit stärken?

Um diese Fragen zu beantworten mit neuem Bürgersinn und neuen Ideen, werden wir von der Friedenauer SPD demnächst zur Gründung einer Bürgerstiftung Friedenau aufrufen. Alle Menschen und Initiativen, die sich heute schon für unseren Kiez engagieren, und alle, die es ab jetzt tun wollen, sind eingeladen, sich daran zu beteiligen.

Die jugendlichen Attentäter, die Daniel Alter und seine Tochter angegriffen haben, müssen ergriffen und strafrechtlich belangt werden. Doch dürfen wir auch dabei nicht stehen bleiben: Wir müssen an die Bekämpfung der Ursachen ran. Wir müssen die Köpfe von Menschen erreichen, die ihren Kindern vermitteln, dass die eine Religion und Kultur weniger wert wäre als sie andere, dass Juden weniger wert wären als andere Menschen.

Unsere Gesellschaft ist auf dem Fundament von Toleranz, Fairness, Gleichheit, Freiheit und Gerechtigkeit errichtet. Wir alle sollten uns dafür einsetzen, dass dieses Fundament nicht brüchig wird. Friedenau ist ein Ort des Friedens und der Freiheit – und wir alle werden dafür sorgen, dass das auch künftig so bleibt.

Vielen Dank!

 
 

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