"Ich denke mir immer, dass die Menschen eigentlich verpflichtet sind, glücklich zu sein."
Rosa Luxemburg in Friedenau
Am 15. Januar 2019 jährt sich Rosa Luxemburgs Ermordung durch rechte Freikorpsoffiziere zum 100. Mal. Wir möchten ihrer erinnern und laden deshalb zu einem Gedenkspaziergang durch Friedenau ein, wo sie ein Viertel ihres viel zu kurzen Lebens verbrachte. Im Anschluss wird der Historiker Günter Regneri im Luise-und-Karl-Kautsky-Haus in einem Vortrag auf ihre bewegte Biografie eingehen.
Die Veranstaltung wird organisiert von der SPD Friedenau und der Sozialistischen Jugend Deutschlands - Die Falken.
Wann: Dienstag, 15.1.2019, ab 16:00 Uhr
Stationen:
16:00 Uhr Cranachstr. 58
17:00 Uhr Wielandstraße 23
17:30 Uhr Luise & Karl Kautsky-Haus, Saarstr. 14
Ablauf:
1. Station: 16:00 Uhr Cranachstr. 58
1. Friedensinitiative Schöneberg, Horst Hagelberg:
Kurze Begrüßung und Eröffnung
Horst Hagelberg spricht anhand des Buches von Sebastian Haffner: 'Der Verrat' über die Ermordung von Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht am 15. Januar 1919
2. Hauptrede SPD Friedenau, Gudrun Blankenburg:
„Rosa Luxemburg's Kampf um Frieden“ Zu Grunde liegt der Konferenzartikel (Rosa-Luxemburg-Gesellschaft, Konferenz 2004 in Johannesburg, Südafrika) von Ottokar Luban
3. Ottokar Luban (Sekretär der internationalen Rosa-Luxemburg-Gesellschaft) berichtet über die neuesten wissenschaftlichen Forschungen zu Rosa Luxemburg
4. Gedenkminute
16:45 Ende
Gang zur Wielandstr. 23
2. Station: 17:00 Wielandstraße 23
SPD Friedenau, Gudrun Blankenburg
Kurze Gedenkansprache und Zitieren des Gedichtes von Kurt Tucholsky 'Zwei Erschlagene', veröffentlicht am 23. Januar 1919)
Jana Herrmann (Sozialistische Jugend Deutschlands – Die Falken)
Annika Klose (Jusos Berlin)
Gedenkminute und Niederlegen des Blumengebindes
Gang zum Luise & Karl Kautsky-Haus
3. Station: 17:30 Uhr Luise & Karl Kautsky-Haus, Saarstr. 14
Get together im Luise & Karl-Kautsky-Haus
Günter Regneri „Rosas Zeit in Friedenau“ (SJD – Die Falken)
18:00 Uhr Lesung von Günter Regneri
Der Historiker Günter Regneri beleuchtet in seinem Vortrag Rosa Luxemburgs Zeit in Friedenau, die ein Viertel ihres kurzen Lebens ausmachte. Seit 1899 wohnte Rosa in einem möblierten Zimmer in direkter Nachbarschaft zur Familie Kautsky. Karl Kautsky schätzte die scharfsinnige Rosa und öffnete ihr den Zugang zu seiner eigenen Theoriezeitschrift "Die Neue Zeit". Später schlug er sie dem SPD-Vorstand als Referentin an der Parteischule vor. Zwischen Luise Kautsky und Rosa Luxemburg entwickelte sich damals eine persönliche Freundschaft, die auch nach Rosa Zerwürfnis mit Karl anhielt.
In Friedenau versuchte Rosa Luxemburg, einerseits als Revolutionärin den Kapitalismus zu überwinden und andererseits als Frau ein privates Glück zu (er)leben. So wie in den Revisionismusstreit oder die erste Russische Revolution des Jahres 1905, stürzte sie sich auch in ihre Liebesbeziehungen, mit Leo Jogiches, mit Kostja Zetkin oder Hans Diefenbach. Rosa Luxemburgs erste eigene Wohnung in der Cranachstraße 58, die sie von 1902 bis 1911 bewohnte, stellte dabei den privaten Rückzugs- wie den politischen Arbeitsraum dar.