Scharfe Kritik erntete die BVG für ihre Planung zum Bau eines neuen Gleichrichterwerks der U-Bahn in Alt-Mariendorf im Verkehrsausschuss der BVV. Die Planung sieht derzeit vor, das neue unterirdische Werk genau in Verlängerung des U-Bahn-Tunnelendes südlich von Alt-Mariendorf zu errichten.
Damit wird eine spätere Verlängerung der U-Bahn Richtung Lichtenrade deutlich erschwert: Das 20 - 30 Mio. Euro teure Werk müsste bei einer Entscheidung für eine Verlängerung dann wieder zurückgebaut und an anderer Stelle außerhalb der Trasse neu errichtet werden. Kritisiert wurde auch die geplante Fällung zahlreicher Straßenbäume auf dem Mittelstreifen des Mariendorfer Damms, die sich mit dem Bau des Werkes verbindet. Ein Antrag der SPD, diese Planung insgesamt nochmals kritisch zu überprüfen, fand breite Zustimmung im Ausschuss.
Christoph Götz-Geene, stellvertretender Vorsitzender der SPD-Fraktion in der BVV: "Wir leben in einer insgesamt wachsenden Stadt, deren Infrastruktur in den kommenden Jahrzehnten ausgebaut werden muss. Der ÖPNV soll Vorrang erhalten. Mit der Inbetriebnahme des BER wird ein außerdem deutlicher Entwicklungsschub auch im Süden unseres Bezirks einsetzen. Es wäre töricht, die Option zur Verlängerung der U6 nun zu verbauen. Das Gleichrichterwerk wird in der Form zukünftige Planungen völlig unnötig erschweren und verzögern. Die BVG muss einen anderen sinnvolleren Standort finden."