Julius Leber – Kohlenhändler im Widerstand

Veröffentlicht am 15.12.2011 in Geschichte

Da, wo die Leberstraße in Schöneberg in die Torgauer Straße mündet, befand sich die Kohlenhandlung Bruno Meyer Nachf., in der Julius Leber nach seiner Entlassung aus dem KZ Sachsenhausen im Jahr 1937 Teilhaber wurde. Sie diente dem Broterwerb, war aber auch der ideale unverdächtige Unterschlupf, von dem aus er den Widerstand gegen das NS-Regime in Verbindung zur Gruppe um Goerdeler, zum Kreisauer Kreis, zu Stauffenberg und zu kommunistischen Widerstandskämpfern organisieren konnte.

Geboren am 16.11.1891 in Biesheim im Elsaß, absolvierte er sein Studium in Freiburg und Straßburg (Nationalökonomie und Geschichte) und ging als Freiwilliger in den Ersten Weltkrieg. Nach seiner Promotion 1920 in Freiburg wechselte er nach Lübeck, das er stets als seine Heimat betrachtete, obwohl er nach 1933 nie wieder dorthin zurückkam.

Er arbeitete bis 1933 als Chefredakteur beim »Lübecker Volksboten«, wurde Vorsitzender der Lübecker SPD (1913 war er bereits der SPD beigetreten) und Mitglied der Lübecker Bürgerschaft und war von 1924 bis 1933 Mitglied des Reichstags.
Am 23. März 1933 wurde er auf der ersten Sitzung des neuen Reichstags von den NS-Behörden verhaftet und nach Verurteilung und Gefängnishaft bis Mai 1937 u. a. im KZ Sachsenhausen eingesperrt. Aber schon 1938 nahm er Kontakt zu Offiziers- und Widerstandskreisen auf. Besonders zu Stauffenberg entwickelte sich eine tiefe Freundschaft; und darüber hinaus hatte Stauffenberg erkannt, dass es im Umsturzfall wesentlich auf die Haltung der Arbeiterschaft ankommen würde. Er hielt Leber für den Volksführer, der den historischen Zwiespalt zwischen Armee und Arbeiterschaft würde überbrücken können, ja dass er der ideale Reichskanzler wäre. Später verständigt man sich innerhalb des Widerstandskreises des 20. Juli, Leber das Ministerium des Innern unter Goerdeler als Kanzler und Beck als Reichspräsident anzubieten.

Zum Verhängnis wurde für Leber, als er sich kurze Zeit vor dem Attentat mit einer kommunistischen Widerstandsgruppe traf, der ein Gestapospitzel angehörte. Am 5. Juli 1944 wurde er verhaftet, trotz unmenschlicher Folterungen aber nicht zum Reden gebracht und am 5. Januar 1945 in Plötzensee hingerichtet.

Theodor Heuss schildert in seinen Erinnerungen die „Verschwörerbude“ in der Torgauer Straße, in der im vorderen Raum die Kunden empfangen wurden und „in der Hinterstube, auf verhockten Sesseln, die politische Leidenschaft ihre Herberge hatte“. Die Leberstraße und die Julius-Leber-Brücke mit einer Gedenktafel erinnern heute an einen deutschen Sozialdemokraten, der den Versuch wagte, das nationalsozialistische Regime zu stürzen.

Eva Liebchen

 
 

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