SPD-Fraktion kritisiert mangelnde Einbindung des Bezirks
Das Landesdenkmalamt hat den als „Sozialpalast“ in die Berliner Baugeschichte eingegangenen Komplex an der Pallasstraße 1-6A (heute „Pallasseum“) unter Denkmalschutz gestellt. Ebenso die „Pyramide“ in der Kleiststraße 3-6A, die „Schöneberger Terrassen“ in der Dominicusstraße 37/43 sowie weitere kleinere Objekte im Bezirk. Dies teilte das Stadtentwicklungsamt Tempelhof-Schöneberg den Bezirksverordneten mit. Eine Anhörung des Bezirks durch das der Senatsverwaltung für Kultur unterstehende Landesdenkmalamt sei im Vorfeld nicht erfolgt, so das Bezirksamt.
Christoph Götz, Stellvertretender Vorsitzender der SPD-Fraktion Tempelhof-Schöneberg: „Zweifellos handelt es sich bei diesen Bauten um bedeutende Zeugnisse ihrer Zeit. Es wäre dennoch im Vorfeld unbedingt erforderlich gewesen, den Bezirk auf dem Verwaltungswege in die Entscheidungsfindung einzubinden, was bislang auch gängige Praxis war. Der nun beschrittene Weg „von oben herab“ durch Kultursenator Lederer (Die Linke) ist befremdlich und passt nicht zum erklärten Anspruch der Koalition auf Transparenz und Teilhabe. Schließlich ist gerade die soziale Entwicklung der drei großen Komplexe für den Bezirk relevant und es wäre wichtig gewesen, die Unterschutzstellung vom Ende ihrer Auswirkungen her zu denken.
Was bedeutet der Denkmalschutz in sozial instabilen Quartieren oder in Milieuschutzgebieten letztlich? Was ist nun mit Maßnahmen zur Umfeldverbesserung, zum Beispiel im Rahmen des Quartiermanagements? Welche Auswirkungen sind nun für die Mieter längerfristig zu erwarten? Eine Abstimmung dazu mit dem Bezirk wäre für uns zwingend gewesen. Wir fordern die Senats-Kulturverwaltung auf, zukünftig wieder einen kooperativen Weg mit dem Bezirk zu gehen!“
Das Pallasseum in Schöneberg